Kleinigkeiten im Alltag einer Lipödem Patientin

Kleinigkeiten im Alltag einer Lipödem Patientin

Es sind die Kleinigkeiten die unser Leben manchmal so schwer zu ertragen machen. Manchmal ist es nicht das große Ganze, sondern eher jedes kleine einzelne Puzzle Teil aus Leid welches uns zum verzweifeln bringt.

  • Wir stehen extra früher auf, um es zu schaffen die Kompression rechtzeitig anzuziehen.
  • An manchen Tagen ist diese noch nicht trocken, obwohl sie lange genug zum Trocknen hing.
  • 20x klappt es prima mit der Kompression, doch dann kommt dieser eine Tag an dem es überall zwickt und sie nicht richtig sitzt.
  • Unsere Fingerknöchel sind von Hornhaut umgeben – nicht sehr schön.
  • Auch blutige Finger sind keine Seltenheit.
  • Künstliche Nägel, frisch lackierte Nägel, haben sehr oft kaum eine Chance zu überleben.
  • Ritsch, Ratsch, Ritsch, Ratsch wir kommen! Peinlich …
  • Ein Loch! Das schlimmste, was passieren kann.
  • In der Hocke sein bzw. darin arbeiten ist echt fies!
  • Kalte Füße und Beine – den ganzen lieben Tag.
  • Und dann manchmal aber auch gerade schwitzige Füße und eine unglaubliche Hitze …
  • Braune Beine? Was ist das?
  • Jeden Tag Kompression waschen … waschen, waschen, pflegen …
  • Kompression und Sport – YES! 3-facher Muskelaufwand – kein Ding!
  • Sie rollt sich am Bauch herunter, ….
  • … drückt in den Bauch und engt mich ein …
  • … und drückt meinen vorhandenen Bauchspeck nach oben, Michelin Männchen Style.
  • Viel Bewegung bedeutet auch häufiges hoch ziehen, egal wie gut sie sitzt.
  • Das „Panzergefühl“ nach dem Anziehen.
  • Das „ich laufe wie ein Pinguin“-Syndrom …

Endlos

Diese Liste ist noch ewig erweiterbar und zeigt wirklich nur ein paar Kleinigkeiten, mit denen wir uns als Lipödem Patienten so herum schlagen müssen. Natürlich sind manche Punkte mit Humor zu nehmen, aber dennoch meine ich Sie ernst. In jedem Scherz steckt auch ein Fünkchen Wahrheit.

 

Hiermit ziehe ich den Hut vor allen Kompressionsträgerinnen und -trägen und zolle jedem meinen Respekt! Ihr leistet harte Arbeit!

Handschrift Anja

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Author: annichen1989

Ich bin Anja und wurde am 10.02.1989 in Schwedt an der Oder geboren. Ich komme somit aus dem schönen Brandenburg. Beruflich bin ich tätig als Kauffrau für Bürokommunikation, ich unterstütze 2 Unternehmen mit meiner Arbeitskraft. Nebenbei bin ich als Künstlerin im Bereich Manga tätig. Ich wurde von der lieben Caroline eingeladen mich an diesem Blog zu beteiligen. Mir macht es Spaß, meine Gedanken zu teilen und ich hoffe, dass unsere Krankheit dadurch auch bekannter wird.

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  • Hallo Anja,
    danke für den tollen Artikel. Ich fühl mich oft allein, weil ich scheinbar hier in der Gegend die einzige bin mit Lipödem. Ja, dankbar war ich für das ritsch- ratsch. Mir war es aufgefallen und dachte, wie immer, nur mir geht das so. Nun denn, heute war ich mit Hund spazieren und musste über jedes ritsch – ratsch grinsen. Ich merke mal wieder: ich bin doch nicht so ganz allein.
    Danke und liebe Grüße Bommel

    • Hallo Bommel,

      Du bist nicht allein. Wir haben irgendwie alle die selben Probleme und das schweißt uns zusammen. Freu mich sehr den Nerv getroffen zu haben.

      Liebe Grüße
      Anja

  • Auf den Punkt gebrachte Kleinigkeiten…finde mich in den meisten wieder…bei mir macht es statt ritsch ratsch eher knack und schon laufen die Maschen… das einrollen des Bundes am Bauch und der nach oben gequetschte Speck sind für mich das Schlimmste..ob im Büro oder beim Sport…ich hasse es…LG aus Halle/Saale

    • Hallo Gudrun,
      Ich freu mich wenn du dich wieder findest, diese kleinen aber feinen Probleme machen es uns nicht immer einfach. Wir packen das dennoch!

      Liebe Grüße und danke fürs Feedback
      Anja

  • Ach ja schmunzel… auch ich kenne alles davon! An manchen Tagen ist mir aber alles egal und ich trage es mit Fassung und Freude. Und dann gibt es die anderen Tage… die einen auch nur wegen so Kleinigkeiten verzweifeln lassen. Immer wieder: Hinfallen, aufstehen, Krone richten! 😉 das schönste ist zu wissen, ich bin nicht allein! Es gibt eine große Lip-Familie! Das hilft mir immer wieder 🙂

  • Huhu.
    Löcher hatte ich nur beim Rundstrick. Die ganze Ferse lag frei.
    Tja, jez hab ich keine Suaven mehr, dafür aber auch keine Knie mehr und n fetten Bauch und Ar…. Hat sich alles nach oben verschoben. Auch normal oder? Naja, was is normal? Mich nervt, das der Po und Bauch so wabbelt… Wenn es doch wenigstens helfen würde.
    Vg
    Bommel

  • Aber, bei allem Mist, meine Garderobe ist weiblicher geworden, weil ich kein Bock hab mich kaputt zu schwitzen. Hätte nie die letzten Jahre Bein gezeigt, also Minirock ohne Strümpfe oder so. Jetzt schon. Hat doch auch was.
    LG Bommel

  • Ach, hab mich blöd ausgedrückt. Hab die letzten Jahre auch kein Mini mit Strümpfen mehr getragen. Und jez durch die kompri eben wieder.

  • Danke Anja für den Beitrag! All diese Dinge kenne ich leider nur zu gut. An manchen Tagen sind es „Problemchen „, an anderen sind es Katastrophen. Besonders wenn mal wieder eine Jeans durchgescheuert ist….Das Ritsch- Ratsch Problem bekämpfe ich manchmal mit noch einer Strumpfhose über den Kompressions Strümpfen und Bermudas! Ganz weg ist es nicht, aber ich bilde mir ein es ist nicht mehr ganz so laut.
    Glg Kerstin

  • Hallo.
    Ich kaufe Second – Hand, bei sechs bis zehn Euro pro Hose is das nich so schlimm. Aber die halten schon n paar Jahre bei mir. Mich nervt auch, das jeden Tag rum gewasche… Aber es tut so gut, zu sehn, das man nich allein ist. Danke euch für eure Beiträge.
    LG
    Bommel

  • Oder, bin einfach Barfußläufer im Sommer…. Vielleicht das nächste Mal Strümpfe mit offenen Zehen versuchen. Aber is eben nich das gleiche…
    LG und viel Mut für euch!
    Bommel

  • Da sie ständig am Bund rollt ist wirklich nervig Habe sogar schon Hosenträger getragen aber die schnürrten dermaßen an den Schultern
    Ziehe nun darüber ein Formslip damit sie nicht so rutscht

  • Hm, da es in der Liste und auch in den Kommentaren häufiger Thema war und ich mit meiner ersten Hose am Bauch arg zu kämpfen hatte, hier meine Lösung: meine Hose endet erst kurz unter der Brust. Durch das längere Leibteil und dem Sitzen des oberen Rands auf dem Rippenbogen schneidet am Bauch nichts mehr ein und die Lymphe kann sich dort auch nicht mehr schmerzhaft stauen. Speckröllchen gibt es dadurch am Bauch auch keine. Vor allem beim Sport hatte mich der Druck auf den Bauch beim Atmen gestört und ich habe mir am Anfang sogar ein Mousepad unter die Kompri geklemmt, damit sie sich nicht einrollt – habe sie dann gleich reklamiert und mit dem Sanitätshaus die oben beschriebene Lösung gefunden. Alle weiteren Hosen sind mit dem längeren Leibteil gemacht worden und sitzen daher prima. Alles Gute Euch!

  • Ich kann Anne nur zustimmen: Der Bund sollte schön hoch sitzen.
    Ein guter Trick: Stützt mal ganz spontan beide Hände bequem in die Taille. Dort, wo intuitiv eure Hände landen, sollte der Bund sitzen, dann rollt nach meiner Erfahrung auch nichts.
    Liebe Grüße
    MaRa

  • Oh gott…herrlich! Kann es sein, dass all das was ich erlebe und was mich belastet, nervt, stresst oder wütend macht, den vielen anderen Betroffenen auch so geht?! Es kann! Das hast du mir innerhalb der zwei Minuten, in denen ich deinen Text las, klargemacht! Schwitzige Füße, kalte Füße, Panzergefühl (exakt das Wort ging mir beim allerersten anziehen durch den Kopf) und dieses ritsch, ratsch… Ich denke ab jetzt kann ich öfter darüber lachen statt zu fluchen!
    Danke dir!