Meine Gynäkologin in Augsburg ist super. Nicht nur, weil sie mich schon souverän durch Krisenzeiten begleitete, sondern auch, weil sie gut über das Lipödem informiert ist. Doch das ist bei Frauenärzten eher selten der Fall oder? Zeit dies zu ändern!
Warum denn gerade Gynäkolog*innen?
Bei jedem Besuch geben wir uns ein kleines Update und kommen dabei natürlich schnell mal zum Austausch über das Lipödem. Ich lerne von ihr, sie lernt von mir – probiert das mal aus, das macht richtig Spaß! Aber viel wichtiger war beim letzten Mal ihre Aussage, dass Gynäkologen dringend Lipödem und Lymphödem Experten werden sollten.
Warum? Weil sie die Ärzte sind, die am häufigsten die unbekleideten Beine von jeder einzelnen Patientin sehen.
Genial oder? Stellt euch eine Welt voller aufgeklärter Frauenärzte vor, die wenigstens die optisch auffälligen Fälle befragen könnten, ob ihnen die gängigsten Symptome bekannt vorkämen. Bereits im Teenager Alter wäre so eine ganz neue Bewegung der Prävention möglich.
Schluss mit unnötigen Hormonschwankungen
Wenn wir noch ein wenig weiter in die Zukunft schauen und sich der Verdacht bewahrheitet, dass das Lipödem von den weiblichen Sexualhormonen begünstigt wird, ist es umso wichtiger, auch den Frauenarzt mit im Boot zu haben. Wie viele Hormonpräparate zur Verhütung und, schlimmer noch, ohne Verhütungsgrund könnten verhindert werden? Keine unnötigen Hormonschwankungen, die schlimmstenfalls den Verlauf des Lipödems beeinflussen.
Auf zum Frauenarzt – Wir haben eine Mission
Jede Einzelne von uns hat nun eine Mission. Wenn jede Betroffene, die diesen Artikel liest, ihren Gynäkologen über ihre Krankheit aufklärt, wird eine ganz besondere Bewegung losgetreten! Nehmt Flyer, Infomaterial oder Magazine mit ins Behandlungszimmer und zeigt die Möglichkeiten auf, wie sogar schon im Wartebereich die Aufmerksamkeit auf das Lipödem und Lymphödem erweckt werden kann. Bei meiner Ärztin liegen natürlich z. B. die Lipödem Awareness Karten bereits aus.
Teilt die Message und die Idee und gemeinsam stellen wir damit richtig etwas auf die Beine. Höhö, … Beine.
Auf geht’s!
Liebe Caroline,
deine Argumentation überzeugt mich nicht. Warum diese Reduzierung auf Gynäkologinnen und Gynäkologen – als ob unsere Beine und wir Patientinnen nicht schon seit Kindertagen an von viele Ärzte verschiedenster Fachrichtungen gesehen gesehen worden wären. Hausärzte, Orthopäden, etc. Die sich genauso gut mit Hormonen auskennen müssen. Ich erwarte von allen meinen Ärzten sich mit Lipödem auszukennen und wenn Sie es nicht tun, sollten sie es lernen. Ganz einfach – wir Patienten sollten das aktiv einfordern und sich nicht für Arztaufklärung instrumentalisieren lassen. Dein Appell hat ein Geschmäckle für Eigeninteressen … oder anders gesagt: ein Arzt hat das mit den Gynäkologen in seinen Interviews immer mal wieder gesagt – vielleicht weil seine Schwester auch Lipödeme operiert – und wir Patientinnen sollen es nachplappern. Ich appelliere für mehr selbstbewusstes Auftreten bei allen Ärzten zum Thema Lipödem und Lymphödem!
Hallo Katja,
Verstehe ich dich richtig, dass du lieber darauf wartest, dass die Ärzte ihr Interesse von alleine für die Krankheit finden, als dass man aktiv sie dafür sensibilisiert?
Auch verstehe ich leider nicht dein Argument bzgl. Eigeninteresse. Welches sollte ich da verfolgen? Mit dem Arzt den du ansprichst, habe ich übrigens nichts zu tun, falls du das gedacht haben könntest.
Irgendwo kann man anfangen und für Aufmerksamkeit sorgen. Man wartet ja bei Unzufriedenheit auch nicht stumm darauf, dass sich die Welt oder Politik ändert, sondern geht auf die Straße und macht dich sichtbar. Falsch ist es jedenfalls nie, seinen Arzt darauf anzusprechen und nur weil alle Ärzte informiert sein sollten, gibt es keinen Grund, nicht beim Gynäkologen zu beginnen.
Hallo liebe Caroline; meine Gynäkologin meinte wenn ich ein Liplymphoedem hätte saehe ich ganz anders aus. Das würde nicht stimmen! Auf mehrmaligem Nachfragen habe ich um eine Blutabnahme gebeten für die Bestimmung des Östrogespiegels, den ich ja sowieso selber bezahlen muss. Und oh Wunder, der Spiegel war viel zu hoch!! Aber weitere Hilfe habe ich nicht bekommen!
Unfassbar, leider wissen anscheinend viele Ärzte nicht, dass eine optische Ausprägung nicht jedes Mal so extrem gegeben ist.
Hallo liebe Caroline,
du hast in deinem Beitrag erwähnt, dass du eine tolle Frauenärztin in Augsburg gefunden hast, die sich mit Lipödem auskennt und darüber informiert ist.
Könntest du mir vielleicht einen Tipp geben, wie ich diese Frauenärztin finden kann, da ich auch aus dem Raum Augsburg komme und händeringend nach einer Frauenärztin suche, die sich in diesem Bereich auskennt und ein offenes Ohr für meine Probleme hat.
Liebe Grüße
Kristina
Hallo liebe Kristina,
Frau Dr. Cornelius ist eine fabelhafte Frauenärztin, die ich nur empfehlen kann. Ich möchte sie nicht mehr missen und freue mich immer sehr, sie zu sehen. 🙂
https://www.jameda.de/augsburg/aerzte/frauenaerzte-gynaekologen/wibke-cornelius/uebersicht/81400693_1/
Liebe Grüße
Caroline
Liebe Caroline,
Du sprichst mir aus der Seele! Diesen Gedanken hatte ich auch der letzten, ~10% der Patienten die Gynäkolog*innen sehen haben Lipödem und sie sehen jedes Mal unsere Beine! Natürlich würde ich mir wünschen das auch Orthopäden/etc. bei unspezifischen Beinschmerzen an Lipödem denken, aber besonders für mich hätte eine geschulte Frauenärztin meine Odyssee deutlich verkürzt und die ziemlich widerwärtigen Worte die ich stattdessen hören durfte erspart.
Vielen Dank dir <3
P.S.: Das Thema war mir einfach so wichtig dass ich auf einen älteren Blogpost antworten musste!