Reisen mit Lipödem – Wir starteten am 03.10.2016 in unser großen Abenteuer: Mexiko. Früh aufgestanden um rechtzeitig am Flughafen zu sein, flogen wir von Berlin nach Düsseldorf und dann weiter nach Cancun. Ich verbrachte ca: 12 Stunden im Flieger und ich bin froh meine Kompression dabei gehabt zu haben: Reisen mit Lipödem ist halt doch ein Risiko (Trombose, Lymphstau, …). Ein paar Tipps für Langstreckenflüge und Reisen mit Lipödem habe ich sofort für euch parat, manche Dinge empfand ich als lebenswichtig.
Reisen mit Lipödem – Tipps
- Besorgt euch ein Nackenkissen, es gibt nichts unkomfortableres als im Flieger Nackenstarre zu bekommen weil ihr nicht wisst wo euer Kopf hin soll. Das Nackenkissen war für mich das non plus Ultra
- Wer Probleme mit trockenen Augen hat, sollte sich Augentropfen ins Handgepäck mitnehmen
- Es gibt zwar Essen auf Langstreckenflügen, aber ich hatte dennoch ein paar Snacks dabei
- Ich nehme vor dem Start eine Aspirin, diese lässt das Blut etwas dünner werden und meine Beine haben nicht noch zusätzlich zu kämpfen
- Schuhe aus! Socken an! Nehmt euch Kuschelsocken mit und tragt diese im Flieger, das ist wesentlich angenehmer.
- 12 Stunden sitzen und Kompression tragen – der Traum von uns allen oder? Eher nicht. Ich habe mich bewusst für ein lockeres Kleid entschieden welches weder anlag, noch einschnürte, sucht euch das bequemste Outfit das ihr habt und tragt es. Ein guter Look ist bei einem Langstreckenflug wenig wert.
Der Flug
Wir flogen mit Airberlin und ich empfand das Entertainment Programm als ziemlich gut. Jeder Platz war mit eigenem Touch Bildschirm ausgestattet und man konnte Musik, Filme und Serien aussuchen. Das machte die Zeit auch wesentlich erträglicher. Als wir im Landeanflug auf Cancun waren, wurde die Vorfreude groß. Denn bereits aus dem Flieger sahen wir kristallklares Wasser.
Sicher gelandet und mit unserem Gepäck ausgestattet, kamen wir kurze Zeit später in unserem ersten Hotel an. Ein kleiner Schock waren die extrem schwülen 32° mit Sonne. Durchatmen war wirklich schwer und wir hatten ein bisschen zu kämpfen. Es war 13 Uhr als wir im Hotel ankamen und wir waren bereits rund 20 Stunden auf den Beinen. Um den Jetleg zu vermeiden, haben wir entschieden bis 21 Uhr durch zuziehen und wach zu bleiben. Was uns später noch verdammt schwer viel!
Die ersten Tage
Wir untersuchten die Gegend zu Fuß und waren dann bei dem obligatorischen Reiseleiter-Gespräch. Unsere ersten Tage sollten eine Rundreise durch ganz Yucatan sein und somit wurde uns der Reiseplan nochmal genau erklärt. An diesem Tag fielen wir dann nur noch tot ins Bett. Bis der Wecker am 04.10.2016 klingelte.
Auf ging es! Unser erster Tag begann mit der Fahrt zu Mayastätte EkBalam. Beeindruckend und äußerst interessant. Wir stiegen auf den Mayatempel hinauf, dessen Stufen extrem hoch waren. Kondition war hier wirklich alles, Muskelkater war vorprogrammiert, aber die Aussicht war es mehr als wert.
Im Anschluss besichtigten wir das Naturschutzgebiet Rio Lagartos, wir fuhren mit einem kleinen Boot durch den Mangrovenwald. Es war bezaubernd, wir konnten den Tieren wirklich nahe kommen, ohne Sie zu stören und konnten Sie dabei in Ihrer Natürlichen Umgebung beobachten. Die Bilder zeigen, was ich meine:
Am Abend kamen wir in der kleinen Kolonial Stadt Valloid an, in der wir über Nacht blieben. Am nächsten Tag starteten wir gleich um 8 Uhr nach ChitzenItza, welches auch liebevoll „Schwitzen Itza“ genannt wurde. Also konnten wir uns schon einmal seelisch auf sehr viel Sonne gefasst machen. Aber gut – Wir waren nichts anderes gewohnt vom schönen Yucatan. ChitzenItza war für mich wirklich beeindruckend und hat bei mir tiefe Eindrücke hinterlassen. Die Mischung der Architektur von den Mayas und den Tolteken war wirklich wundervoll, die Reliefs erstaunlich gut erhalten. Wir standen vor der hohen Kukultan Pyramide und ich war wirklich sprachlos, was Menschen so viele Jahre vor unserer Zeit zu Stande gebracht haben.
So idyllisch ist Mexiko
Nach dem Mittagessen begaben wir uns zu einer Cenote, das ist ein unterirdisches Wasserloch. Am besten schaut ihr euch mal die Bilder an, dann wisst ihr, was ich meine. Die Vegetation an diesem Wasserloch war so idyllisch. Überall Luftwurzeln die nach unten hingen, Moos an den Wänden. Früher wurden in diesen Wasserlöchern viele Opfer für die Götter gebracht, heute sind Sie der Badespaß für die Besucher. Man kann aus ca. fünf Meter Höhe hinein springen, was wir auch taten. Adrenalin Pur. Absolut empfehlenswert!
Nach einem Besuch im Kakaomuseum, waren wir am späten Abend in Uxmal (ausgesprochen Uschmal) angekommen und fielen wie Steine ins Bett. Ich war sehr froh, dass ich mich durchgerungen habe, die ganze Tour über meine Kompression zu tragen. Die viele Busfahrt, die Anstrengungen bei den Ausgrabungen und die Hitze zollten ihren Tribut. Ohne meine Kompression wäre ich wohl kläglich an mir selbst gescheitert. Ein Hoch auf die Kompri!
Uxmal
Am vierten Tag starteten wir gleich gen Uxmal, um die Ausgrabungen zu betrachten. Die extrem steile Pyramide des Wahrsagers war ein Highlight. Als wir später auf eins der hinteren Gebäude hinauskletterten, kamen wir atemlos oben an. Wir waren dem Himmel so nah, überblickten das gesamte Gelände von Uxmal. Wieder einmal war ich baff. Aber auch sehr glücklich, diesen Moment erleben zu dürfen.
Wir fuhren weiter zu einer Sisal Hacienda die wir besichtigten, um dann am Abend in der weißen Stadt Merida anzukommen. Groß, turbulent und faszinierend gab sie sich uns zu erkennen. Wir verbrachten dort die Nacht, um am nächsten Tag eine ausgiebige Stadtführung durch Merida zu vollziehen. Märkte mit ALLEM, was man sich vorstellen kann, besuchten wir mit Avocados so groß, wie unsere Mangos.
Weiter ging es zu einem Franzsikaner Kloster (das größte in Yucatan) in Izamal – sehr schön anzusehen. Wir setzen die Reise fort und kamen in Tulum an. Hier steht die einzige Mayafestung an der Karibikküste. Wir hatten einen Atemberaubenden Ausblick. Hier lasse ich aber nun einfach ein paar Bilder sprechen:
Nach diesem Ausflug wurden wir in unser Anschlusshotel gebracht. Das Bahia Principe Siaán Kaan. Welches wirklich keine Wünsche offen lies. In der restlichen Zeit haben wir die Seele Baumeln lassen und das Wetter und das Wasser genossen.
Reisen mit Lipödem – FAZIT
Rundreisen lohnen sich definitiv, wenn man auf organisierte Reisen steht. Wir waren mit unserer Reise mehr als zufrieden und können Mexiko jedem wirklich nur ans Herz legen. Es war der Himmel auf Erden für uns!
In diesem Sinne hoffe ich, euch hat der kleine (oder nicht ganz so kleine) Bericht gefallen.