Das Jahr neigt sich dem Ende entgegen. Die Zeit scheint wieder gerast zu sein und viele nutzen die Gelegenheit und grübeln, wie das Jahr verlaufen ist. Auch ich mache das gern und ziehe Resümee. Im Zuge meiner Überlegungen und Recherche zum Thema Selbstliebe bin ich auf die Rede von Charlie Chaplin anlässlich seines 70. Geburtstages (16. April 1959) gestoßen.
Selbstliebe
Welch schöne Selbsterkenntnis! Ist es nicht so, dass die meisten von uns sehr kopflastig sind? Von Selbstzweifel, Sorgen und wenig Selbstvertrauen geplagt, reiche ich überhaupt, so wie ich bin? Sind andere nicht besser als ich? Ja, auch ich kenne das. Doch ganz ehrlich, dieses Jahr hatte ich viel Gelegenheit, mich mit mir selbst zu beschäftigen.
Ich habe festgestellt, ich bin gar nicht so übel, ganz im Gegenteil, ich find mich richtig toll! Ob das Eingebildet klingt? Na und wenn schon?
Mit mir verbringe ich doch die meiste und längste Zeit im Leben. Warum sollte ich mir denn dann keine Mühe geben um mich selbst besser kennen zu lernen. Das war für mich eine der wertvollsten Erkenntnisse in diesem Jahr. Denn, liebst du dich selbst, kannst du auch andere lieben!
Ich habe hier für euch die Rede von Charlie Chaplin. Lest sie euch in Ruhe durch. Gebt den Worten Zeit auf euch zu wirken und teilt sie, wenn sie euch gefällt. Lasst uns das Jahr mit Liebe im Herzen beenden und vor allem das neue beginnen. Ganz im Zeichen der Selbstliebe.


Als ich mich selbst zu lieben begann
„Als ich mich selbst zu lieben begann, habe ichverstanden, dass ich immer und bei jeder Gelegenheit, zur richtigen Zeit am richtigen Ort bin und dass alles, was geschieht, richtig ist – von da an konnte ich ruhig sein. Heute weiß ich: Das nennt man „Vertrauen“.
Als ich mich selbst zu lieben begann, konnte ich erkennen, dass emotionaler Schmerz und Leid nur Warnungen für mich sind, gegen meine eigene Wahrheit zu leben. Heute weiß ich: Das nennt man „authentisch sein“.
Als ich mich selbst zu lieben begann, habe ich aufgehört, mich nach einem anderen Leben zu sehnen und konnte sehen, dass alles um mich herum eine Aufforderung zum Wachsen war. Heute weiß ich, das nennt man „Reife“.
Als ich mich selbst zu lieben begann, habe ich aufgehört, mich meiner freien Zeit zu berauben, und ich habe aufgehört, weiter grandiose Projekte für die Zukunft zu entwerfen. Heute mache ich nur das, was mir Spaß und Freude macht, was ich liebe und was mein Herz zum Lachen bringt, auf meine eigene Art und Weise und in meinem Tempo. Heute weiß ich, das nennt man „Ehrlichkeit“.
Als ich mich selbst zu lieben begann, habe ich mich von allem befreit, was nicht gesund für mich war, von Speisen, Menschen, Dingen, Situationen und von Allem, das mich immer wieder hinunterzog, weg von mir selbst. Anfangs nannte ich das „Gesunden Egoismus“, aber heute weiß ich, das ist „Selbstliebe“.
Als ich mich selbst zu lieben begann, habe ich aufgehört, immer recht haben zu wollen, so habe ich mich weniger geirrt. Heute habe ich erkannt: das nennt man „Demut“.
Als ich mich selbst zu lieben begann, habe ich mich geweigert, weiter in der Vergangenheit zu leben und mich um meine Zukunft zu sorgen. Jetzt lebe ich nur noch in diesem Augenblick, wo ALLES stattfindet, so lebe ich heute jeden Tag und nenne es „Bewusstheit“.
Als ich mich zu lieben begann, da erkannte ich, dass mich mein Denken armselig und krank machen kann. Als ich jedoch meine Herzenskräfte anforderte, bekam der Verstand einen wichtigen Partner. Diese Verbindung nenne ich heute „Herzensweisheit“.
Wir brauchen uns nicht weiter vor Auseinandersetzungen, Konflikten und Problemen mit uns selbst und anderen fürchten, denn sogar Sterne knallen manchmal aufeinander und es entstehen neue Welten. Heute weiß ich: „Das ist das Leben“!
Rede von Charlie Chaplin anlässlichseines 70sten Geburtstag am 16. April 1959. Gefunden von Karin Kokot.