Wie du dich leichter von Menschen lösen kannst

In der Regel verbringen wir viel Zeit mit Menschen. Egal, ob familiär, unter Freunden oder bei der Arbeit. Ich selbst habe mich in letzter Zeit immer öfter gefragt, welche dieser Menschen sich ernsthaft für mich interessieren. Und die Antwort ist sehr simpel. Es sind leider die Wenigsten!

Wie also kann ich mich von Menschen lösen, die mein Leben so selten bereichern? Bei dieser Frage habe ich schmerzhaft festgestellt, dass es verdammt schwer ist, von den eigenen Illusionen Abschied zu nehmen.

Wir wissen nicht, was Andere denken oder fühlen. Wir interpretieren ihr Verhalten und sind dann wegen unserer eigenen Gedanken beleidigt.

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Sich von Menschen lösen

Diese Problematik beginnt im Kopf. Es gibt Menschen in unserem Leben, an denen wir partout festhalten. Überwiegend sind das natürlich potentielle Partner. Es ist nämlich so unfassbar schön, jemanden zu haben. Jemanden, auf den man sich verlassen kann. Dieser Mensch, der mir ständig durch den Kopf geht, der in meinen Träumen den größten Platz einnimmt und für den Du Dich komplett hingibst.

Ich selbst habe mich dann aber schon oft einfach nur verlassen gefühlt. Wenn diese Zuneigung nämlich nicht erwidert wird, kann dies leicht zur Katastrophe ausarten. Wenn Familie und Freunde nur noch den Kopf schütteln, weil ich wieder einen Rückfall hatte. Mich mit ihm getroffen habe. Und dann am Ende wieder Liebeskummer hatte und schmerzlich feststellen musste, dass das ein Fass ohne Boden war.

Ich glaube grundsätzlich immer an das Gute und Positive im Menschen. Mir Worte schön reden – das kann ich hervorragend. Gute Miene zum bösen Spiel machen – auch ein Klacks. Ich habe oft nur das gesehen, was ich sehen wollte.

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Irgendwann merkt er schon, was ich für eine tolle Frau bin.

Wie oft habe ich mir diesen Satz selbst vor Augen gehalten. Ich habe mich von diesem Gedanken leiten lassen. Und im Prinzip ist das auch eine tolle Sache.

Denn jede Frau darf stolz auf sich sein, sich selbstbewusst geben und eine gesunde, positive Einstellung hat auch  noch Niemandem geschadet. Aber im Gegensatz zum Schönreden verläuft da aber ein sehr schmaler Grat. Menschen, die man nicht haben kann, sind von Grund auf sehr interessant, weil unser Ego mit Zurückweisung schlecht zurechtkommt.

Natürlich habe ich diese Gedanken und Gefühle immer mit Menschen aus meinem Umfeld geteilt, sie um Rat gebeten. Und da weiß es wirklich der Eine besser als der Andere. Häufig umgeben uns sogenannte „Gscheidhaferl“. Das sind Leute, die bei jeder Gelegenheit eine Antwort oder Lösung für mein Problem parat haben. Das Resultat: aus meiner heutigen Sicht ist nichts schlimmer, als etwas zu tun, was Andere mir raten und am Ende handle ich gegen mein eigenes Bauchgefühl. Das gleicht einer Manipulation.

Wenn man diese Tatsache mal erkannt hat, ist es kein Verbrechen, sich von Menschen zu lösen und sich ebenfalls ein Stück weit zu distanzieren. Es macht nämlich einen Unterschied, ob es ein gut gemeinter Rat ist oder ob Leute einfach nur ihren Senf dazu geben wollen.

Du stehst im Fokus

Klar gab es immer einen kleinen Teil in meinem Hirn, der mir gesagt hat, dass das Schönreden nichts bringt und ich eigentlich nur meine Zeit verschwende. Aber wie gesagt: es ist unheimlich schwer, von Illusionen Abschied zu nehmen.

Inzwischen habe ich gelernt, auf meine Bedürfnisse zu hören. Und das hat absolut nichts mit Egoismus oder Selbstverliebtheit zu tun. Wenn Du jedoch DICH in den Mittelpunkt stellst, Dich um DICH kümmerst und Du DIR Gutes tust, dann verlieren nicht selten die Mitmenschen das Interesse an Dir, weil sie dann nicht mehr im Fokus Deiner Aufmerksamkeit stehen.

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Alleine Reisen – eine Wohltat für Seele und Körper

Als ich begonnen habe, mich ernsthaft mit mir selbst zu beschäftigen, habe ich das Reisen dazu genutzt. Und zwar alleine! Zu Beginn hatte ich schon ein bisschen Angst vor diesem unbekannten Territorium. Die hat sich jedoch sehr schnell gelegt, als ich für drei Monate nach Südafrika gegangen bin. Danach folgten Dubai, Tansania, Brasilien, Ägypten, USA und zuletzt Kanada.

In diesen Zeiten hat sich meine Seele gelöst von tiefen Verletzungen, ich hatte wirklich rund um die Uhr Zeit für MICH, konnte wieder aktiv werden und mein Körper dankt es mir noch heute. Zudem merkt man beim Reisen häufig, was wirklich wichtig ist und wie klein die Probleme zu Hause eigentlich sind. Das beruhigt mich ehrlich gesagt und zudem ist es so wunderbar, wenn man von niemandem abhängig ist.

Finde deinen Weg

Jede tickt da natürlich anders. Sowas muss man einfach für sich selbst herausfinden und es gibt wirklich unzählige andere Möglichkeiten, den Weg zu sich selbst zu finde, um sich von Menschen lösen zu können. Überleg Dir einfach, was Dir richtig viel Spaß macht. Etwas wo Du einfach nur DU sein kannst. Geh zum Walken in die Natur, da bläst Dir die Luft frischen Wind durch den Kopf. Oder strick ’nen Pulli – so konzentrierst Du Dich mal auf eine einzige Sache. Schalte Dein Handy öfters mal in den Flugmodus – man muss nicht immer erreichbar sein. Tanze und singe – egal wo!

Natürlich sind das jetzt nur beliebige Bespiele von mir, aber vielleicht können sie ja eine kleine Hilfestellung sein.

Du wirst sehen – Deine Zeit wird kommen. Versteck Dich nicht!

Ich wünsche mir von ganzem Herzen, dass sich jede von uns Auszeiten nimmt, um Abstand von schwierigen Situationen zu bekommen, um Wunden verheilen zu lassen, um die eigene Wahrnehmung zu richten. Seid dankbar für das, was ihr habt. Und ändert das, was Euch nicht gut tut. Sich von Menschen lösen – jeder hat die Chance, sich zu verwirklichen und das geht viel leichter, wenn man Personen loslässt, die sich nie wirklich für Euch interessiert haben.

Zelebriert den Abschied und schaut nach vorne!

Handschrift_Melanie
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Author: Caroline Sprott

Ich bin Caroline, 1989 geboren und wohne in Augsburg. Warum habe ich den Lipödem Mode-Blog ins Leben gerufen? Am Anfang meiner Diagnose stand ich völlig hilflos vor einer ungewissen Zukunft. Jetzt, einige Jahre später, habe ich durch die aktive Anteilnahme in Selbsthilfegruppen und viel Recherche einen Erfahrungsschatz ansammelt, den ich gerne an einem Ort gebündelt anderen Betroffenen zugänglich machen möchte – ohne den Umweg über private Gruppen bei Facebook. Die modische Komponente ist natürlich meinem Hobby geschuldet. Ich versprach mir damals selbst, mich niemals von der Kompressionsbestrumpfung einschränken zu lassen. Diese Einstellung macht anderen Patientinnen Mut und so riet mir Michaela dazu, einen Blog ins Leben zu rufen.

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